Weltweit fehlen 4 Millionen Mitarbeiter im Pflegebereich
57 Nationen verfügen über einen ernsthaften Mangel


Genf (pte/07.04.2006/09:15) - Vier Millionen zusätzliches Pflegepersonal und eine Menge Geld ist erforderlich, um die weltweite chronische Personalknappheit im Gesundheitsbereich zu bekämpfen. Zu diesem Ergebnis ist eine aktuelle Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) http://www.who.int gekommen. 57 Nationen verfügen über einen ernsthaften Mangel an Pflegepersonal. In der Folge sind die Impfung von Kindern, die Versorgung von Schwangeren und der Zugang zur medizinischen Versorgung beeinträchtigt. 36 der betroffenen Länder liegen in Schwarzafrika. Der World Health Report 2006 der WHO weist darauf hin, dass dieser Personalmangel auch Ursache für die hohe Rate an Krankheiten wie HIV/Aids oder Malaria ist.

Laut Studie haben weltweit mindestens 1,3 Milliarden Menschen keinen Zugang zur grundlegendsten Gesundheitsversorgung. Verantwortlich dafür ist in vielen Fällen das Fehlen von Pflegepersonal. Am stärksten betroffen sind jene Länder, die durch Armut und Krankheiten geradezu überwältigt werden und wo das Pflegepersonal am meisten gebraucht wird. In Schwarzafrika leben 11 % der Weltbevölkerung, aber 24 % aller Krankheiten treten in dieser Region auf. Nur 3 % des weltweiten Pflegepersonals arbeitet in Schwarzafrika. Der Mangel an Geld und Personal in Kombination mit dem Fehlen einer entsprechenden Ausbildung und dem erforderlichen Wissen gehören laut BBC ebenfalls zu den größten Hürden für ein Gesundheitssystem.


Laut WHO ist die Lebenserwartung in den ärmsten Ländern nur halb so hoch wie in den reichsten. Laut Studie sei es für jede Nation erforderlich, die Art und Weise zu verbessern, in der medizinisches Personal eingeplant, ausgebildet und beschäftigt wird. Ein 10-Jahresplan soll zur Bewältigung der herrschenden Krise beitragen. Gefordert wird, dass die zuständigen Politiker entsprechende Strategien entwickeln und umsetzen. Infektionskrankheiten und Komplikationen bei Schwangerschaften oder der Geburt fordern jährlich mindestens 10 Mio. Todesopfer. Laut WHO gibt es deutliche Hinweise darauf, dass ein höherer Anteil an Pflegepersonal zu einer entscheidenden Verbesserung der Situation führen würde.

Timothy Evans, der stellvertretende Direktor der WHO erklärte, dass genau dort, wo das Pflegepersonal am notwendigsten wäre, kein Geld vorhanden ist. Daher werden auch zuwenig Personen ausgebildet oder eingestellt. Und die qualifizierte Pflegehelfer wandern für besser bezahlte Jobs in reichere Länder aus. Derartige Länder werden wahrscheinlich immer mehr ausländisches Pflegepersonal anziehen, da ihre Bevölkerung altert und langfristig mehr Betreuung brauchen wird." Aus diesem Grund fordert die WHO eine direktere Investition in die Ausbildung und die Betreuung von Pflegepersonal. Die Gesundheitsbudgets sollten um mindestens zehn Dollar pro Person und Jahr in jenen 57 Ländern mit ernsten Engpässen erhöht werden. Allerdings ist eine entsprechende Finanzierung auf nationaler und internationaler Ebene für die Erreichung dieses Zieles erforderlich. Laut Studie sei das Erreichen dieses Ziels innerhalb von 20 Jahren als ehrgeizig aber durchaus zumutbar zu bezeichnen.
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